Die Stadt Willich verfügt über ein reizvolles Zentrum, mit einer öffentlichen Aktivitätszone im Bereich von Kirche und Markt. Östlich daran anschließend soll auf dem ehemaligen Brauereigelände eine Erweiterung und Stärkung des städtischen Kerns vorgenommen werden. Zwischen dem historischen Zentrum und dem Erweiterungsbereich verläuft die nord-süd-ausgerichtete Grabenstraße, die als zentrale Spiegelachse der unterschiedlichen Charakteristika fungiert: Der historische Bereich ist mannigfaltig und kleinmaßstäblich geprägt, der moderne Bereich verfügt über einen großmaßstäblich, industriegeschichtlich geprägten Charakter. Im Entwurf wird letzterer neu artikuliert und es wird ein Übergang zum historischen Zentrum geschaffen. So wird das Bestandsgebäude des Brauereikubus als Modernitätspol freigelegt, der einen Gegenpol zum historischen Pol der Kirche bildet. Der Kubus wird in einen Mehrzwecksaal mit einem großen, baulich umschlossenen, öffentlichen Raum umgestaltet. Zudem sieht der Entwurf einen grünen Fußgängerkorridor vor. Dieser verbindet die Kirche und das Gebäude der Brauerei direkt miteinander und bindet auch die zugehörigen zentralen Freiräume aneinander an. Die Erzeugung eines Übergangs zwischen beiden Polen bildet eine zentrale Herausforderung. Hierfür wird ein vermittelnder Architekturstil im Einklang mit historischen und modernistischen Gebäuden vorgesehen. Der Entwurf setzt dabei auf eine modulare und raumwirksame Typologie mit einem Grundelement von 5,5 x 5,5 x 2,75 m. Die Module können im Dachbereich als Flachdach oder mit Dachschräge ausgeprägt werden. In der Ausformung wird eine schrittweise Angleichung an die bestimmenden Pole des Entwurfs vollzogen.