Changan archäol. Stadt<br>Xian / CHN
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12. Dezember 2024

Changan archäol. Stadt

Creative Mission

  • Nachhaltige Entwicklung im kulturellen,
  • sozialen, ökonomischen und ökologischen
  • Dimensionen

Projektdaten

Changan archäol. Stadt
Auftraggeber Xi’an Qujiang, Denkmalschutzbehörde des Daming-Palast
Region Asia
Typologie Regional- / Stadtentwicklungsplanung
Art Mehrfachbeauftragung
Planungszeitraum 2011 - 2011
Gebietsgröße 4.500 ha
Bewohneranzahl ca. 80,000
Kooperationspartner
  • Dr. Mosel, München

KONZEPTPLANUNG FÜR DIE RUINENSTADT CHANGAN AUS DER HAN-DYNASTIE

Die archäologische Stätte Changan aus der Han-Dynastie um 202 v. Chr. liegt im Nordwesten der Stadt Xian und ist staatlich geschützt. Als eine der ehemals größten Hauptstädte der Welt hatte sie eine Fläche von 36 km² und damals wie heute eine unersetzbare kulturelle Bedeutung. Das Planungsgebiet umfasst einschließlich der Umgebung 45 km² und hat über 80.000 Einwohner. Die meisten Denkmäler sind Bodendenkmäler und mehr als 50% der Flächen wurden noch nicht archäologisch untersucht. Die vorhandenen Nutzungen im Planungsgebiet sind überwiegend Wohnen, Industrie und Landwirtschaft. Durch das ständige Wachstum der Stadt Xian und den daraus resultierenden Flächenbedarf der Stadtentwicklung stehen die baulichen Nutzungen in Konflikt mit den Bodendenkmälern und den archäologischen Interessen. Die angrenzende Stadtfläche um das Planungsgebietes ist schon dicht bebaut und ein enormer Entwicklungsdruck lastet auf dem Gebiet selbst.

Im Entwurf sollen die durch Untersuchungen ermittelten Denkmäler mit bestimmten Maßnahmen geschützt und dargestellt werden. So können die bisher nicht wahrnehmbaren Spuren aus der Han Dynastie nicht nur geschützt, sondern auch erlebbar gemacht werden. Auf den ehemaligen Palastanlagen werden archäologische Parks entstehen mit einem reichhaltigen Angebot an Freizeit- und Tourismusattraktionen so dass nicht nur für Touristen sondern auch für die Bewohner der Stadt ein attraktiver Aufenthaltsort geschaffen wird, der eine positive Auswirkung für die Stadt- und Immobilienentwicklung für die Gesamtstadt hat. Mit hohe Grünanteil und guter ökologischer Qualität soll das Planungsgebiet eine grüne Lunge für die Stadt werden und Teil des Grünsystem der Stadt werden.

Nach Richtlinien und Kriterien des Denkmalschutzes wird das Planungsgebiet in bebaubare, beschränkt bebaubare und nicht bebaubare Fläche kategorisiert. Die vorhandene Dörfer werden entweder erneuert und saniert oder umgesiedelt, wobei durch eine sozialer Planung die Arbeitsplätze der Bewohner gesichert werden und die Bewohner während der Umbauphase dementsprechend entschädigt werden.

Der historische Stadtgrundriss und die Nutzungs- und Baustruktur werden im Planungsprozess weitestgehend respektiert und wiederhergestellt um dem Ort seine ursprüngliche Bedeutung zurückzugeben. Aus dem Gedanken der behutsamen Rekonstruktion wird die neue Siedlungsstruktur abgeleitet und entwickelt. Das Resultat ist eine Verzahnung von Siedlungsfläche, Landschaft und Denkmälern die hohe Qualität und Identität schafft. Die Architektur der Han-Dynastie wird in einer modernen Architektursprache neue interprästiert und die historische Flora wird wieder angepflanzt.